Verschnaufpause: Prämien 2020 der Krankenkassen steigen nur um 0,2 Prozent
Zürcher, Berner oder Luzerner dürfen sich freuen: Sie bezahlen nächstes Jahr weniger für die Grundversicherung als heute. Doch die Krankenkassen wollen nichts von einer Trendwende wissen: Die Gesundheitskosten stiegen auch in Zukunft stark.
Seit einiger Zeit stehen die Gesundheitskosten weit oben im Sorgenbarometer der Schweizer Bevölkerung. Doch jetzt gibt es gute Nachrichten: Im kommenden Jahr wird sich die Situation für die meisten Haushalte nicht noch weiter verschärfen. Die durchschnittlichen Prämien 2020 steigt lediglich um 0,2 Prozent, wie Gesundheitsminister Alain Berset am Dienstag bekanntgab. Sie beträgt – über alle Kantone und Altersgruppen hinweg – 315 Franken 40. Die minime Zunahme ist eine historische Ausnahme: Seit 1996 sind die Prämien jährlich im Schnitt um 3,8 Prozent gestiegen. Dass es nun anders ist, führt Berset vor allem auf Massnahmen zurück, die er selber getroffen hat: So hätten sein Eingriff in den Ärztetarif Tarmed sowie Kostensenkungen ... Weiterlesen
06
Sep.2019
Krankenkassen-Kunden weniger zufrieden
Eine Umfrage des Vergleichsdienstes Moneyland zeigt, dass die Zufriedenheit der Krankenkassen-Kunden mit ihrer Krankenkasse schwindet. Ein Grund: die jedes Jahr steigenden Prämien.
Den Krankenkassen-Kunden reichts, sie werden immer unzufriedener mit der Leistung ihres Versicherers. Das zeigt eine Studie des Vergleichsdienstes Moneyland. «Die sinkende Kundenzufriedenheit dürfte nicht zuletzt auf den steten Prämienanstieg zurückzuführen sein», erklärt Benjamin Manz (38), Geschäftsführer von Moneyland.
Für 2020 gehen erste Prognosen von einem durchschnittlichen Prämienanstieg bei den Krankenkassen in der Grundversicherung von zwei bis drei Prozent aus.
Assura schneidet am schlechtesten ab
Besonders unzufrieden sind die Kunden der drei Krankenkassen Visana («befriedigend»), Groupe Mutuel («befriedigend») und Assura («genügend»). Alle anderen Kassen erhalten in der Studie die Gesamtwertung «gut» oder «sehr gut». Die höchsten Bewertungen gibt es für Agrisano, KPT, Swica und ÖKK.
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6. September 2019Dino Waldvogel
07
Aug.2019
Krankenkasse kostet mehr als Steuern
Die neusten Zahlen des Bundesamts für Statistik zeigen: Bei über einem Drittel der Haushalte übersteigen die Kosten für die Krankenkassenprämien bereits die Ausgaben für die Steuern. Spitzenreiter ist das Tessin: Hier gibt schon die Mehrheit mehr für die Prämien aus.
Die Krankenkassen-Prämien steigen und steigen. Für sie muss ein immer grösserer Teil des Haushaltbudgets herhalten. Zunehmend übersteigen die Prämienkosten sogar die Ausgaben für die Steuern. Im Tessin geben bereits 51 Prozent der Haushalte mehr für die Krankenkasse aus als an den Fiskus ab. In Genf ist es mit 46 Prozent auch bald die Hälfte der Haushalte.
In Zürich und St. Gallen ist für mehr als ein Drittel der Familien die Prämienlast höher als die Steuerlast. In Luzern liegt der Anteil bei 30 Prozent. Das zeigen die neusten Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS)
Ostschweizer ... Weiterlesen
7. August 2019Dino Waldvogel
07
Mai2019
Krankenkassen-Franchisen - Kranke sollen mehr bezahlen
Geht es nach den Bürgerlichen, sollen die Krankenkassen-Franchisen künftig automatisch steigen. Schon bald von 300 auf 350 Franken. Nach dem Nationalrat dürfte nächste Woche auch der Ständerat zustimmen. Die Gegner rüsten sich nun zum Referendum.
Kranke sollen künftig tiefer in die eigene Tasche greifen müssen. Geht es nämlich nach der bürgerlichen Mehrheit im Parlament, sollen die Krankenkassen-Franchisen automatisch der Kostenentwicklung angepasst werden – und damit steigen. Die Mindestfranchise von heute 300 Franken würde damit alle paar Jahre in 50-Franken-Schritten steigen. Die erste Erhöhung auf 350 Franken könnte schon 2020 erfolgen.
Der Nationalrat hat dem Franchisen-Automatismus bereits mit 133 zu 53 Stimmen zugestimmt. Nächsten Dienstag entscheidet nun der Ständerat über den Vorschlag. Seine Gesundheitskommission plädiert für ein Ja – die kleine Kammer dürfte also ebenfalls zustimmen.
Linke rüsten sich zum Kampf
Gegen die Franchisenerhöhung wehren sich die Linken. Und diese ... Weiterlesen
7. Mai 2019Dino Waldvogel
15
Nov.2018
Starke Zunahme chronischer Erkrankungen
Nicht übertragbare Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes, Arthrose oder Krebs nehmen in der Schweiz immer mehr zu. Diese Zunahme ist hauptsächlich auf langfristige Veränderungen im Lebensstil wie etwa mangelnde Bewegung, unausgewogene Ernährung, Alkoholmissbrauch oder Tabakkonsum zurückzuführen. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) schätzt, dass über die Hälfte dieser Erkrankungen mit einem gesünderen Lebensstil vermieden werden könnte.
Von Bluthochdruck ist mittlerweile mehr als ein Viertel der Schweizer Bevölkerung betroffen. Dieser Anteil hat sich seit 1997 von rund 20% auf über 26% erhöht. Insbesondere bei den Männern wurde ein starker Anstieg verzeichnet. Ein hoher Blutdruck erhöht das Risiko für schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie etwa Herzinfarkt, Hirnschlag oder Arteriosklerose. Zudem können dadurch auch die Nieren und Augen geschädigt werden. Herz-Kreislauf-Krankheiten sind in der Schweiz die häufigste Todesursache.
Ebenfalls zugenommen hat der Anteil der Wohnbevölkerung mit einer Form von Diabetes. 2012 waren davon fast 5% der Bevölkerung betroffen. Auch ... Weiterlesen
15. November 2018Dino Waldvogel
31
Okt.2018
Jetzt können Jugendliche sparen
Bei vielen Krankenkassen sinken die Prämien für jugendliche Leute zwischen 19 und 25 Jahren. Für sie lohnt es sich, die Prämien zu vergleichen.
Erwachsene in der Stadt Bern zahlen heute bei der Krankenkasse Assura eine Monatsprämie von 478 Franken. Für Junge zwischen 19 und 25 Jahren ist die Prämie gleich hoch. Nächstes Jahr zahlen Erwachsene bei der Assura Fr. 508.30 pro Monat – ein Aufschlag um fast 6 Prozent. Die Prämie für die Jungen dagegen wird nur noch Fr. 381.30 betragen – rund 20 Prozent weniger (mit einer Franchise von 300 Franken und mit Unfalldeckung gerechnet).
Der Grund ist eine Änderung beim sogenannten Risikoausgleich. Davon profitieren Kassen, deren Versicherte überdurchschnittlich hohe Arzt-, Spital- und Medikamentenkosten verursachen. Oft haben solche Kassen viele ältere Versicherte. Deshalb erhalten sie Ausgleichszahlungen von Kassen, die tiefere Ausgaben haben, weil sie vergleichsweise mehr junge und gesunde Versicherte haben. Der Risikoausgleich soll die Jagd ... Weiterlesen
31. Oktober 2018Dino Waldvogel
04
Okt.2018
Krankenkassen: Junge Versicherte sind unzufrieden
Kundenzufriedenheit mit der Krankenkasse
Der unabhängige Online-Vergleichsdienst moneyland.ch hat eine repräsentative Umfrage zur Zufriedenheit mit der Krankenkasse der Schweizer Bevölkerung durchgeführt. Resultat: Es gibt markante Unterschiede bei der Zufriedenheit je nach Alter, Region und Krankenkasse. Junge und Westschweizer Versicherte sind am unzufriedensten.
Auch 2019 werden die Prämien für die obligatorische Grundversicherung aufgrund der zunehmenden Gesundheitskosten wieder ansteigen – wenn auch etwas moderater als im Vorjahr. Die allgemeine Zufriedenheit mit der eigenen Krankenkasse ist dagegen im Vergleich zum Vorjahr rückläufig.
«Wenn die Kostenexplosion im Schweizer Gesundheitswesen nicht bald konsequenter bekämpft wird, dürfte die Stimmung bei den Versicherten endgültig kippen», warnt Benjamin Manz, Geschäftsführer von moneyland.ch. «Dann können auch freundliche Krankenkassen-Mitarbeitende nicht mehr viel bewirken.»
Krankenkassen-Zufriedenheit in der Analyse
moneyland.ch hat die Zufriedenheit im Rahmen einer repräsentativen Umfrage bei ... Weiterlesen
4. Oktober 2018Waldvogel
25
Sep.2018
Wozu werden die Prämien verwendet?
Ausgaben der Krankenversicherung 2017
Im Jahr 2017 hat die obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP, Grundversicherung) medizinische Leistungen von insgesamt 32,3 Milliarden Franken bezahlt, was pro versicherte Person monatlich durchschnittlich 321 Franken entspricht (inkl. Kostenbeteiligung der Versicherten, vgl. Tabelle). Den grössten Anteil machten Behandlungen in Arztpraxen, stationäre Spitalbehandlungen sowie Medikamente aus. Die Kosten der Konsultationen in Arztpraxen betrugen 7,5 Milliarden Franken. 6,8 Milliarden Franken vergüteten die Krankenversicherer für Medikamente und 6,7 Milliarden für stationäre Spitalbehandlungen; insgesamt verursachten diese drei Bereiche die höchsten Kosten. Darauf folgen ambulante Spitalbehandlungen und die Kosten für Pflegeheime.
Die Versicherten beteiligten sich mit insgesamt 4,4 Milliarden Franken an den Kosten (Franchise, Selbstbehalt sowie Beitrag am Spitalaufenthalt).
Der Betriebsaufwand der Krankenversicherer belief sich auf 1,4 Milliarden Franken. Die Rückstellungen für die Begleichung von Leistungen, die 2017 erbracht, aber noch nicht vergütet wurden, und für die Prämienkorrektur betragen insgesamt 238 Millionen Franken. Das Gesamtergebnis des Jahres 2017 weist einen ... Weiterlesen
25. September 2018Waldvogel
30
Aug.2018
Das sind die unbeliebtesten Anbieter
Die einen sind mega beliebt, die anderen hinken bei der Kundenzufriedenheit hinterher. Der Vergleichsdienst Comparis hat Versicherer-Noten verteilt. Die Resultate.
Das sind die unbeliebtesten Anbieter
Welche Marken haben die zufriedensten Kunden? Welche Anbieter sind unbeliebt? Zu diesen Fragen hat der Vergleichsdienst Comparis eine repräsentative Umfrage erstellt. Und die Anbieter von Kranken-, Auto- und Hausrats- sowie Privathaftpflichtversicherungen in Zusammenarbeit mit den Marktforschern von GfK unter die Lupe genommen. Auch die Zufriedenheit mit Hypothekar-Anbietern wurde untersucht. Und am Schluss hat man Noten verteilt.
Assura ist am unbeliebtesten
Comparis hat 23 Krankenkassen bewertet und Noten zwischen 4,5 und 5,3 verteilt. Assura belegt hier abgeschlagen den letzten Platz mit der Note 4,5. Nur leicht zufriedener sind Versicherte bei Supra, Mutuel Assurance, Sanagate, Philos und Avenir. Die Note 5 gibts für Intras. Dann folgen CSS und Helsana (beide 5,1). Gold gibts mit 5,3 für Swica, Agrisano, KPT, Concordia, Sana24 und Sanitas.
Spitzenreiter (Swica) ... Weiterlesen
30. August 2018Waldvogel
31
Juli2018
Kürzere, aber teurere Spitalaufenthalte
Die Spitäler in der Schweiz sind nicht nur für die medizinische Versorgung der Bevölkerung zuständig, sondern auch wichtige Arbeitgeber. Im Jahr 2016 wurden in Schweizer Spitälern 161 945 Vollzeitstellen gezählt.
In den 283 statistisch erfassten Spitälern gab es 2016 rund 1.4 Millionen stationäre Hospitalisationen. Die Spitalpflege dauerte durchschnittlich etwas länger als acht Tage. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer hat in den letzten Jahren abgenommen, im internationalen Vergleich ist sie weiterhin hoch. Der Aufenthalt in einem Spital kostete pro Patient und Tag
1 584 Franken. Die Spitalaufenthalte werden über einen längeren Zeitraum betrachtet insgesamt zwar leicht kürzer, gleichzeitig aber kostenintensiver: 2004 verbrachten Patientinnen und Patienten noch zwölf Tage im Spital, wobei sich die Kosten pro Tag und Patient auf 1 036 Franken beliefen.
Am 1. Januar 2012 wurde der Wechsel hin zur neuen Spitalfinanzierung vorgenommen. Die Leistungsfinanzierung wird seither zu mindestens ... Weiterlesen
31. Juli 2018Waldvogel